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MO, 30.01.23, 20:00 Uhr

Ausverkauft

KURGAST

Aufzeichnungen einer Kur in Baden von Hermann Hesse
Regie: Johanna Böckli
Kurtheater Baden – Eigenproduktion

Zu den amüsantesten Texten Hermann Hesses gehört sein KURGAST. Diese Aufzeichnungen von einer Kur in Baden – Hesse stieg 1923 erstmals im Verenahof ab und kehrte jahrelang immer wieder in unsere Bäderstadt zur Kur zurück – sind «hinter einer halb scherzhaften Fassade mein persönlichstes und ernsthaftestes Buch», schrieb Hesse unmittelbar nach Beendigung der Niederschrift.

Die 1925 veröffentlichte autobiografische Erzählung, ursprünglich PSYCHOLOGIA BALNEARIA genannt, stellt ein hintergründiges Selbstporträt Hesses dar. Sie schildert auf ironische Weise den Verlauf seines Aufenthalts in Baden, bei welchem der Dichter nach anfänglicher Abgrenzung zu den anderen «Ischiatikern» in einen apathischen Verzweiflungszustand gerät, den er durch Humor zu durchbrechen versucht. Seine Verzweiflung am Umfeld steigert sich u. a. durch die nächtlichen Störungen seines Zimmernachbarn, des «Holländers»: Der Hass gegen «sein Lachen, seine gute Laune, die Energie seiner Bewegungen» vergegenwärtigt dem Dichter seine eigene Unfähigkeit und seinen Konflikt mit der Welt. Als Ausweg beschliesst er seine Lage umzukehren, indem er sich besinnt und erfolgreich seinen Hass in Mitleid verwandelt …

Grundlage der Inszenierung ist die Theaterfassung von KURGAST der Badenerin Johanna Böckli. Wir zeigen diese Eigenproduktion des Kurtheaters anlässlich der Wieder- und Neueröffnungen des Bäderquartiers. Es spielt Andreas Storm, bekannt von den WORST SONGS und zahlreichen Gastspielen mit dem Theater Kanton Zürich.

"Andreas Storm als Ischiatiker Hesse verleiht dieser unfreiwilligen Entwicklung vom überheblichen Misanthropen zum vergleichsweise dankbar Genesenden eine Körperlichkeit, die Hesses sprachliche Eleganz mit der physischen Gebrechlichkeit kombiniert." P.S.-Zeitung