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SO, 02.04.23, 18:00 Uhr

SÜDEN

von Julien Green. Regie: Thierry Mousset
Les Théâtres de la Ville de Luxembourg

«Liebesgeschichten, das ist nichts für Kinder», brüllt die alte Evelina. Es sind die letzten Stunden vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges zwischen den amerikanischen Nord- und Südstaaten – und die Welt fünf junger Menschen steht vor dem Zusammenbruch. Es wird ausgiebig diskutiert. Über Sklaven, Religion, die Zukunft des Landes. Und dabei vorsätzlich verschwiegen, was eigentlich anstehen würde, nämlich endlich mit den eigenen Gefühlen und Ängsten ins Reine zu kommen. Stattdessen erfinden sie sich einen Gott, reiben sich Briefe über ihre Körper, sehnen sich nach Krieg und reiten wie besessen durch die Gegend, stets auf der Suche nach sich selbst.

Julien Green nannte SÜDEN (entstanden 1953), eine «Tragödie der Liebe», eine «Tragödie der Verdrängung». Das Drama erzählt von den Freuden des Leidens, es ist eine Groteske des Missverstehens, suchen die von der Liebe heimgesuchten Männer nicht einen Partner ihrer Leidenschaft, sondern einen, der ihr Leiden vermehrt. Von Verbergen, Verdrängen, Verschweigen handeln die Akte. Die Menschen in der Einöde der Baumwollfelder verschweigen den anderen – und sich selber – die Wahrheit.

Die Luxemburger Aufführung ist hochkarätig besetzt, u.a. mit Meike Droste (vormals Deutsches Theater Berlin, bekannt aus der TV-Serie MORD MIT AUSSICHT) Anna Grisebach (TATORT, TV-Serie DER ÜBERFALL), Andreas Lust (Kinofilme SCHACHNOVELLE, DER RÄUBER), Christoph Gawenda (Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne) und Kristof van Boven (vormals Thalia Theater Hamburg und Münchner Kammerspiele). Regisseur Thierry Mousset wurde 1992 in Luxemburg geboren. Nach Stationen in Brüssel, Gent, Luxemburg und London war er 2019 Dramaturg bei UNENDLICHER SPASS (Regie: Thorsten Lensing, eingeladen zum Berliner Theatertreffen).


«Erstklassiges Schauspielertheater.» D’Lëtzebuerger Land